Vom 10. Bis 12. September findet die vierte Edition der FATart Fair in Schaffhausen statt. 100 Kunstschaffende wurden ausgewählt an der diesjährigen internationalen Kunstmesse und Ausstellungsplattform auszustellen. Mit dabei ist auch Sara Liz Marty. Mit Substance of Magic – «Zauberhafte Substanz» – zeigt die Zuger Künstlerin eine Serie von Selbstporträts, welche die Suche nach der eigenen Identität visuell festhält. Entstanden ist das Projekt in London, als Auseinandersetzung mit spekulativem Design, einem Denkansatz zur Verwendung neuer Technologien für die Zukunftsfragen unserer Zeit. In einem intensiven Prozess wurden soziale und gesellschaftliche Dimensionen von Gender und Sexualität, welche über die binäre Kategorisierung von Mann und Frau sowie Hetero- und Homosexualität hinausgehen, erforscht. Das Projekt untersuchte zudem, wie die Selbstidentität durch eine Kombination aus persönlichen und externen Faktoren, einschliesslich des digitalen Raums, konstruiert wird. Diese Diskrepanz zwischen Digitalem und Physischem, welche heute oft bei der Selbstdarstellung auf digitaler Ebene geschieht, wurde visuell dargestellt.

Zu Beginn des kreativen Prozesses wurde ein digitales 3D-Porträt erfasst, welches durch Textildruck in verschiedenen Abstraktionsgraden wieder auf 2D reduziert wurde. Die dadurch entstandene Pixellation widerspiegelt sinnbildlich die Suche nach dem «ganzen Selbst». Die Stickerei erzeugt eine zusätzliche Dimension – zugleich bildhaft als auch thematisch. Mit Hilfe von Fotogrammmetrie, das Skulpturieren in Virtual-Reality und textiler Stickerei wird dem Reichtum an gefühlten Emotionen Ausdruck verliehen. Jedes der zehn ausgestellten Selbstporträts ist demnach die Folge einer intensiven Auseinandersetzung mit einer einzigen, digitalen Momentaufnahme der Künstlerin. «Ich wollte diese scheinbar endlose Vielfältigkeit von Stimmungen festhalten» erläutert Sara Liz Marty.

Eine erste Iteration des Projekts Substance of Magic wurde im renommierten Somerset House in London im Sommer 2019 ausgestellt. Nun freut sich die Künstlerin über die Möglichkeit, an einer Gruppenausstellung in der Schweiz teilzunehmen: «Ich bin gespannt auf die Ideen, welche im direkten Austausch mit anderen Kunstinteressierten entstehen».